Palmen Australiens (Teil 1): Carpentaria, Hydriastele und Livistona im Kakadu-Nationalpark

Livistona humilis bei Ubirr

Neben atemberaubenden Landschaften, wunderschönen Aborigines-Wandmalereien und tausenden Krokodilen, Kängurus und Kakadus beherbergt der Kakadu-Nationalpark auch einige interessante Palmenarten. Mit Abstand am weitesten verbreitet ist Livistona humilis, welche als Unterwuchspalme die Strauchschicht der lockeren Eukalyptus-Bestände dominiert. Sie teilt sich ihren Lebensraum mit der selteneren Livistona inermis. An den Ufern ganzjährig wasserführender Flüsse und Billabongs gedeihen die 'elegante' Carpentaria acuminata und die 'zerzauste' Livistona benthamii. In der Nähe von Ubirr konnte ich sogar zwei schöne Exemplare der faszinierenden Hydriastele ramsayi ausfindig machen.

Palmenarten des NorthernTerritory, Australien:

- Arenga australasica

- Carpentaria acuminata
- Corypha utan

- Hydriastele ramsayi, wendlandiana

- Livistona benthamii, humilis, inermis, mariae, rigida, victoriae

- Nypa fruticans

- Ptychosperma bleeseri, elegans


Carpentaria acuminata

Sehr tropisch anmutende Palme mit ausgeprägtem Kronenschaft. Bei Ubirr gedeiht sie, mit Livistona benthamii vergesellschaftet, entlang von ganzjährig wasserführenden Flüssen und Billabongs. Eine weitere grössere Population konnte ich im Tal zu den Jim Jim Falls ausmachen. Dort wächst sie nur auf der in Richtung Süden exponierten Talseite, welche von der Sonne nur kurze Zeit desTages beschienen wird und folglich um einiges kühler und feuchter ist.

Hydriastele ramsayi

Bei Hydriastele ramsayi  (Synonym: Gronophyllum ramsayi) handelt es sich um eine wenig bekannte Palmenart, welche im Northern Territory endemisch ist und womöglich häufig mit Carpentaria acuminata verwechselt wird. Mit letzterer hat sie die stark gebogenen Fiedern und den Kronenschaft gemeinsam. Die Fiedern von H. ramsayi weisen jedoch eine gräulichere Farbe auf, zudem sind die Blütenstände um einiges kürzer als bei C. acuminata. Während C. acuminata in der Nähe von Gewässern wächst, gedeiht H. ramsayi in sehr trockenen Gebieten in offenen Eukalyptus-Beständen auf sandigen Böden. Der Grossteil der Populationen dieser Art befinden sich im Arnhem-Land (Aborigines-Reservat), was wohl auch ein Grund für den geringen Bekanntheitsgrad der Art ist. Die beiden Fotos stammen aus der Umgebung von Ubirr an der Grenze zum Arnhem-Land. Allerdings konnte ich vom Arnhem-Highway aus bereits einige Exemplare ausmachen.


Livistona benthamii

Bei dieser bis zu 16 m hohen Livistona-Art haften die abgestorbenen Fächer oft sehr lange am Stamm, was der Palme ein etwas unordentliches Erscheinungsbild veleiht. Sie ist stark an feuchte Standorte gebunden wie bspw. Flussufer oder Sümpfe.

Livistona humilis

Die Zwergschirmpalme - im englischen Sprachraum auch als "sand palm" bekannt - ist im nördlichen Northern Territory weit verbreitet. Im savannenartigen Verbreitungsgebiet von lodern in regelmässigen Abständen Buschfeuer, welche für die Palmen aber kein Problem darstellen. Obwohl alle Fächer verbrennen, bleibt das Meristem intakt, sodass die Palme nach dem Brand erneut austreiben kann. Die Palmen sind meistens zwischen 2 und 5 m hoch, vereinzelte Exemplare weisen aber auch bis zu 8 m hohe Stämme auf! Die Blütenstände können bis zu 3 m lang werden und ragen somit weit aus der Blattkrone hinaus. Trotz attraktivem Erscheinungsbild wird L. humilis leider nur sehr selten kultiviert.

Livistona inermis

Diese interessante Palme konnte ich im Kakadu-Nationalpark nur vereinzelt vorfinden, während sie im nordöstlich von Kathrine gelegenen Nitmiluk-Nationalpark überaus häufig anzutreffen ist. Im Gegensatz zu Livistona humilis weist Livistona inermis sehr schmale Blattsegmente und kurze Blütenstände auf. Die Blattstiele sind an der Basis attraktiv rötlich gefärbt.

Dieser Blog-Eintrag ist Teil der Serie 'Palmen Australiens':

 Palmen Australiens (Teil 1): Carpentaria, Hydriastele und Livistona im Kakadu-Nationalpark (Dieser Artikel)

Palmen Australiens (Teil 2): Livistona inermis im Nitmiluk-Nationalpark

Palmen Australiens (Teil 3): Drei faszinierende Livistona Arten aus Western Australia

Kommentar schreiben

Kommentare: 0